fabo Blog

#1

Ich hätte nicht gedacht, dass ich einmal unter die Blogger gehe. Aber nachdem mir diese tolle Seite zur Verfügung gestellt wurde, werde ich mich dem "Bloggen" gerne stellen und versuchen meine Eindrücke aus Bologna hier hin und wieder festzuhalten. Vielleicht schaut der ein oder andere ja gerne vorbei ...

Bologna, das stand für mich nun mehr als ein Jahr für meinen lang ersehnten Auslandsaufenthalt. Bis kurz vor der Abreise irgendwie unvorstellbar und in weiter Ferne, aber natürlich auch mit Vorfreude verbunden. Zwar ist Bologna nicht das Ende der Welt und es gibt wahrscheinlich aufregendere Auslandsaufenthalte als ein Erasmus-Semester, aber das erste Mal für längere Zeit in einem anderen Land zu leben berechtigt diese Gedanken bestimmt. 

Nach der Ankunft habe ich mich, wieso kann ich nicht genau sagen, sofort wohl gefühlt und nicht ein einziges Mal wehmütig daran gedacht, dass ich hier nun für mehrere Monate sein werde. Einer der Gründe ist vielleicht, dass mir Italien durch mehrere, vorige Aufenthalte nicht mehr völlig fremd ist. Außerdem dazu beigetragen haben sicherlich meine beiden italienischen Mitbewohnerinnen, die super nett sind! Ich bin sehr motiviert mein italienisch zu verbessern, damit ich mich mit ihnen besser unterhalten kann. Generell, kann man sagen, klappt die Verständigung einigermaßen, aber es ist noch ganz schön viel Luft nach oben! ;-) Ich bin zuversichtlich ...

Meine ersten Eindrücke von Bologna bestätigen das, was ich im Vorfeld über die Stadt gehört habe: klein, sehr fein und viele viele Studenten! Zusammengenommen eine besondere und schöne Atmosphäre.  

Hier ein kleiner Überblick, was mich die ersten Tage ansonsten so beschäftigt hat:

Donnerstag: Ankunft, Zimmer einrichten (inkl. IKEA-Besuch -> auf den blau-gelben Kasten ist einfach Verlass)

Freitag: Immatrikulation, Stadterkundung Teil 1, mündlicher Sprachtest für den Sprachkurs (da waren sie auch gleich, die ersten deutschen Erasmus-Studenten ;-)), italienischen Film gucken

Samstag: erste Joggingtour, Stadterkundung Teil 2, Bach-Konzert in einer Kapelle, erste kulinarischen Eindrücke (Pizza :D)

Sonntag: erstes Training mit einer Trainingsgruppe aus Bologna, Besuch der Basilica San Luca mit anderen Erasmus-Studenten, erster Aperitivo in Bologna 

Montag: Sprachkurs, Stadterkundung Teil 3, zweites Training mit der Trainingsgruppe 

Mal sehen, was die nächsten Tage inklusive des Unistarts mit sich bringen ... !

Cari saluti da Bologna! 

Fabia 

#2

Mir gefällt es immer noch, und zwar sehr gut! :-) Ich bin jetzt schon ein wenig traurig, wenn sich der Aufenthalt dem Ende entgegen neigt. Aber bis dahin ist ja dauert es ja zum Glück noch etwas. Umso mehr versuche ich die Zeit hier in vollen Zügen zu genießen. 

Die Uni hat zwar angefangen, aber bis jetzt hatte ich nur unregelmäßig am Nachmittag eine Vorlesung. Bei zwei von fünf Malen kam der Prof. gleich gar nicht, naja, dann sind wir eben ins Café bzw. zur Eisdiele gegangen ;-) Das Uniprogramm hält sich momentan also in Grenzen. Der Aufbau des Unterrichts unterscheidet sich von dem in Deutschland und nach meinem kurzem Eindruck auch die Qualität. Morgens haben die italienischen Medizinstudenten Praktika, nachmittags Vorlesungen, oft bis zu vier Stunden. Im Patientenunterricht dürfen sie wesentlich weniger als wir bzw. so gut wie gar nichts machen. Da schätze ich mir das Studium in Berlin. Diese Woche habe ich das erste Mal im Krankenhaus Unterricht, ich bin gespannt. 

Neben ein wenig Arbeit für die Uni versuche ich mein Italienisch weiter auf Vordermann zu bringen, zweimal in der Woche besuche ich dafür auch einen Sprachkurs. Was die Sprache angeht, muss ich aber zugeben, dass ich etwas desillusioniert wurde. Ich habe mich immer gewundert wieso in meinem HU-Sprachkurs Leute saßen, die bereits für ein Semester in Italien waren. Jetzt ist mir klar, dass es ganz schnell gehen kann nicht den gewünschten, sprachlichen Fortschritt zu machen. Dafür gibt es einfach zu viele deutsche, nette Studenten hier, mit denen man gerne Zeit verbringt. Man muss sich sehr aktiv darum kümmern entweder mit italienischen Studenten in Kontakt zu kommen bzw. mit anderen, die gewillt sind sich auf italienisch zu unterhalten. Und man sollte möglichst oft die Gelegenheit nutzen sich mit seinen italienischen Mitbewohnern zu unterhalten. Nichts desto Trotz habe ich das Gefühl schon einen kleinen Fortschritt gemacht zu haben und ich bin ja noch etwas hier...

Ansonsten lässt sich die Zeit gut auf einen der schönen Piazzen verbringen, mein Lieblingsplatz momentan ist die Piazza Santo Stefano. Etwas ruhiger und gediegener als die Piazza Verdi, auf der es immer ein reges Treiben von Studenten gibt. In den nächsten Tagen möchte ich die verschiedenen Gärten in Angriff nehmen, in denen man vor allem im Sommer sehr schön den Tag verbringen kann. Am Abend gibt es natürlich viele nette Bars in denen man sich zum Aperitivo trifft. Montagabend wird für die Erasmus-Studenten immer ein Film auf italienisch gezeigt, was sehr schön, aber bzgl. der Sprache auch etwas frustrierend sein kann, zum Glück gibt es Untertitel. Mittwochabend ist immer Tandemabend, bei dem man zum Unterhalten und Üben zwar nicht zwingend einen italienischen Tandempartner findet, aber der Austausch mit vielen verschiedenen Leuten ist interessant und macht Spaß. 

Außerdem habe ich meinen ersten Ausflug zu verbuchen. Ich habe eine Freundin besucht, die in der Nähe von Turin, in Mondovì, wohnt. Turin ist eine echt schöne Stadt, was mir vorher gar nicht so bewusst war. Auch Mondovì ist eine sehr nette, kleine Stadt. Besonders die Nähe zu den Bergen hat mir gefallen. Außerdem kam ich dort auch in den Genuss typischer, italienischer Gastfreundschaft und dem damit verbundenen üppigen, köstlichen Essen. Der Wochenendtrip hat sich auf jeden Fall gelohnt! 

Oh und eine Errungenschaft hätte ich fast vergessen, mein Fahrrad! Es brauchte etwas Ausdauer und Hartnäckigkeit, aber die haben sich gelohnt. Dazu wichtig zu wissen in Bologna: es ist sehr riskant nur ein Fahrradschloss zu verwenden! Denn ein gängiges Geschäftsmodell ist hier geklaute Fahrräder zu verkaufen. Hoffentlich gibt es meins nicht bald an der nächsten Straßenecke zu kaufen ;-) 

Cari saluti da Bologna!

Fabia 

Besuch Numero Sei

12. - 14.07.2017
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